Psychopharmaka
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Psychopharmaka sind Medikamente, die auf die synaptischen Botenstoffe einwirken und so die Reizweiterleitung hemmen oder fördern, wodurch sich das Verhalten und das Erleben verändert 1. Als Teil einer ganzheitlichen Behandlung behandeln sie die Symptome und ermöglichen so häufig erst eine Therapie der Ursachen 1.
Bei Menschen mit einer geistigen Behinderung werden Psychopharmaka deutlich häufiger als bei nicht beeinträchtigten Kindern und Erwachsenen eingesetzt: Etwa 40-60% der Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen erhalten Psychopharmaka 2. Besonders häufig werden Neuroleptika verschrieben 3.
Nachteil einer pharmakologischen Behandlung sind die oftmals hohen Nebenwirkungen der Medikamente, die bei Menschen mit einer geistigen Behinderung signifikant häufiger auftreten 4.
Nicht zuletzt aufgrund einer vielfachen Polypharmazie ist es notwendig, dass wir als (angehende) Lehrkräfte über die Medikation sowie mögliche Nebenwirkungen informiert sind, um diese frühzeitig wahrnehmen und zuordnen zu können.
Durch das Anklicken oder Antippen der Medikamentengruppen können Sie sich an dieser Stelle einen kurzen Überblick verschaffen.
Literatur
1 Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (Hrsg.)(2017): Wenn Schüler mit geistiger Behinderung verhaltensauffällig sind. Konzepte und Praxisimpulse für Regel- und Förderschulen. 2. Auflage. München, Basel: Ernst Reinhardt Verlag.
2 Došen, A. (2018): Psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Ein integrativer Ansatz für Kinder und Erwachsene. 2. Auflage. Göttingen: Hogrefe.
3 Sarimski, K. & Steinhausen, H.-C. (2008): Psychische Störungen bei geistiger Behinderung. Band 11. Göttingen: Hogrefe.
4 Hennicke, K., Buscher, M., Häßler, F. & Goosen-Runge, G. (2009): Psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung. Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie. S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP). Berlin: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.