Belastungsstörungen
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Eine Belastungsstörung entsteht als zeitlich verzögerte Reaktion auf ein oder mehrere belastende Erlebnisse, also Situationen oder wiederkehrende negative Erfahrungen, bei denen man keine angemessenen Bewältigungsstrategien hat und sich der Bedrohung hilflos ausgeliefert sieht 1.
Lange Zeit wurde Menschen mit einer geistigen Behinderung das Erleben von Trauma und Verlust nicht zugetraut 2. Erst später konnte herausgearbeitet werden, dass sie im Gegenteil sogar besonders vulnerabel für die negativen Folgen traumatischer Erlebnisse sind 9. Die Intelligenzminderung scheint dabei einen der wichtigsten Risikofaktoren darzustellen 3.
Indem Sie auf die seitlichen Pfeile klicken oder tippen, navigieren Sie sich durch das Störungsbild einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Link-Tipp:
Hier finden Sie ein weiteres Lernmodul. Dieses kann Ihre Informationen zu einer posttraumatischen Belastungsstörung im Anschluss an dieses Lernmodul vertiefen, indem es sich gezielt mit dem pädagogischen Umgang mit traumatisierten Schüler*innen mit einer geistigen Behinderung beschäftigt.
Literatur
1 Weltgesundheitsorganisation (2014), übersetzt und herausgegeben von H. Dilling, W. Mombour & M. H. Schmidt: Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F). Klinisch-diagnostische Leitlinien. 9. Auflage. Bern: Huber.
2 Hughes, K., Bellis, M., Jones, L., Wood, S., Bates, G., Eckley, L. & Officer, A. (2012): Prevalence and risk of violence against adults with disabilities. A systematic review and meta-analysis of observational studies. The Lancet, 379, 1621-1629.
3 Brewin, C. R., Andrews, B. & Valentine, J. D. (2000): Meta-analysis of risk factors for posttraumatic stress disorder in trauma-exposed adults. JCCP, 68, 748-766.
4 Kessler et al. (2005), zitiert nach Elstner, S. & Salzmann, E. (2014): Angst- und Zwangsstörungen, Belastungs-, dissoziative und somatoforme Störungen (F4). In C. Schanze (Hrsg.), Psychiatrische Diagnostik und Therapie bei Menschen mit Intelligenzminderung. Ein Arbeits- und Praxisbuch für Ärzte, Psychologen, Heilerziehungspfleger und -pädagogen (S. 129-146). 2. Auflage. Stuttgart: Schattauer. S. 139.
5 Došen, A. (2018): Psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Ein integrativer Ansatz für Kinder und Erwachsene. 2. Auflage. Göttingen: Hogrefe.
6 Sendera, A. & Sendera, M. (2011): Kinder und Jugendliche im Gefühlschaos. Grundlagen und praktische Anleitungen für den Umgang mit psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen. Wien, New York: Springer.
7 Falkai, P., Wittchen, H.-U., u.a. (2018): Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen DSM-5. 2. Auflage. Göttingen: Hogrefe.
8 Saathoff, B. (2011): Traumatherapie bei Menschen mit geistiger Behinderung. Eine Fallgeschichte. In K. Hennicke (Hrsg.), Praxis der Psychotherapie bei erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung (S. 71-86). Marburg: Lebenshilfe Verlag.
9 Buscher, M. & Hennicke, K. (2017): Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung. Band 9. Heidelberg: Carl Auer.