EOP-Wahlthema: Diversität in der Schule
Wir freuen uns, dass Sie sich bei der Vorbereitung auf Ihr EOP für das Wahlthema “Diversität in der Schule” entschieden haben. Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über Ziele, Ablauf und Organisation des Wahlthemas und wie Sie dieses in Ihr Portfolio einbinden.
Aufgabenerklärung zum Wahlthema
Impuls
Sie überlegen für sich. Die Ergebnisse können Sie schriftlich festhalten — teilweise bieten wir Ihnen hierzu auch bestimmte Tools an.
Lernteamaustausch
Sie tauschen sich im Lernteam aus. Die Ergebnisse können, müssen Sie aber nicht in einer bestimmten Weise festhalten.
ePortfolio
Aufgaben mit diesem Icon bedeuten, dass Sie die Ergebnisse in Ihrem ePortfolio festhalten. Sie finden jeweils Aufgaben für Ihr ePortfolio in der Vorbereitung, während des Praktikums und nach dem Praktikum.
Technischer Hinweis:
Einige Impulsfragen und ePortfolio-Aufgaben können Sie direkt auf dieser Seite im Dokumentationswerkzeug bearbeiten.
Ihre Bearbeitungen werden aber nicht übermittelt und nicht automatisch gespeichert. Vergessen Sie daher nicht, Ihre Antworten auf Ihrem Computer zu speichern. Gehen Sie dazu auf „Exportieren der Antworten”.
Sie können diese dann in Ihr ePortfolio in ILIAS kopieren.
Ziele des Wahlthemas
Sie…
… finden einen ersten Zugang zum Thema “Diversität in der Schule”, erkennen die Bandbreite des Themenfeldes und seine gesamtgesellschaftliche Bedeutung.
…vertiefen die thematische Auseinandersetzung anhand der Begrifflichkeiten in Bezug auf Diversität, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion im schulischen Kontext.
…schulen im Praktikum Ihre Wahrnehmung hinsichtlich Vielfalt und Diskriminierung in der schulischen Wirklichkeit.
…kennen Gestaltungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen, um Diskriminierung entgegenzuwirken.
Ablauf des Wahlthemas
Vor Ihrem Praktikum setzen Sie sich mit theoretischen Grundlagen zu “Diversität in der Schule” auseinander. Sie beschäftigen sich mit Bildunsgbiografien, reflektieren diese vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Bildungsbiografie und tauschen sich im Lernteam darüber aus.
Während des Praktikums nehmen Sie Schule aus einer diversitätssensiblen Perspektive wahr und entwickeln ein Bewusstsein für Diskriminierung und Vielfalt in der Schule. Sie können Ihre Beobachtungsfrage hierzu entwickeln und mit den Lehrpersonen ins Gespräch kommen.
Nach Ihrem Praktikum reflektieren Sie offene Fragen und/oder Irritationen bezüglich Ihrer professionellen Entwicklung. Sie überlegen, welche Gestaltungsmöglichkeiten Sie kennengelernt haben, um vielfältige Bildungsbiografien zu ermöglichen und Diskriminierung entgegenzuwirken und kommen in den Austausch mit Ihrem Lernteam. Sie reflektieren, welche Rolle das Thema für Ihr weiteres Studium und Berufsleben spielt.
1. Vor dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgabe wird im Lernteam bearbeitet:
Deprecated: Creation of dynamic property H5PWordPress::$plugin_slug is deprecated in /www/htdocs/w0190954/dev.zflkoeln.de/digilehre/wp-content/plugins/h5p/public/class-h5p-wordpress.php on line 74
Impuls:
Machen Sie ein Brainstorming zum Themenfeld Diversität. Es geht um Ihre spontanen Gedanken. Sammeln Sie einfach, was Ihnen hierzu einfällt.
Die Eingaben im Tool sind nur für Sie persönlich und werden nicht übermittelt. Bitte achten Sie trotzdem darauf, keine Klarnamen und sensible Daten aufzunehmen! Über den Pfeil oder über die linke Navigation gelangen Sie zu den weiteren Fragen. Wenn Sie die Fragen bearbeitet haben, können Sie die Texte exportieren und Teile daraus für Ihr ePortfolio oder andere Zwecke verwenden.
Der Begriff Diversität bedeutet Vielfalt. Vor dem Hintergrund Soziologischer Theorien, möchte der Begriff die Verschiedenheit von Menschen positiv hervorheben. Geschlecht, Kultur, Religion, sexuelle Orientierung, Weltanschauung, körperliche Verfasstheit, sozialer Stand formen das Individuum und zeigen die Verschiedenheit von Menschen auf.
Eine diversitätsbewusste Gesellschaft sieht diese Unterschiede als Bereicherung für das Miteinander und schafft vielfältige Strukturen und Angebote für die Teilhabe sämtlicher Mitglieder. [Fußnote 1]
Schule ist immer konfrontiert mit gesellschaftlicher Vielfalt und dem Recht auf Bildung für alle.
Bereits im Jahr 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, in denen die Rechte und Freiheiten aller Menschen „[…] ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach “Rasse“, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“ (Art. 2) deklariert werden. Ziel ist das Zusammenleben aller Menschen ohne Diskriminierung und Stigmatisierung und die Wertschätzung von Vielfalt in der Gesellschaft. Durch die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte muss sich auch das Schulsystem und Schule als gesellschaftliche Institution angesprochen fühlen. Eine wichtige Forderung der Vereinten Nationen, die das Schulsystem, die Schule und somit auch das Lehramtsstudium in besonderem Maße betrifft, ist das Recht auf Bildung für alle Menschen (Art. 26). Denn „[e]s ist keine Großzügigkeit des Bildungssystems [….] [sondern] […] dessen Aufgabe, die individuellen und unterschiedlichen Bedarfe aller im Blick zu behalten“ (Foitzik & Holland-Cunz & Riecke 2019, 39).
Mit den drei Begriffen Diversität, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit lassen sich die hier aufgeworfenen Forderungen in Bezug auf Schule näher beleuchten.
Die Begriffe entstammen aus unterschiedlichen Disziplinen und beruhen somit auf unterschiedlichen Theorien. Alle drei Begriffe sind aber bei der Analyse von Schule in der Gegenwart hilfreich, sie bringen lediglich unterschiedliche Schwerpunktsetzungen mit sich. Was sie eint ist der Blick darauf, dass das Praxisfeld Schule kein diskriminierungsfreier Ort ist, an dem alle Chancen immer gerecht verteilt sind. In ihrer Bedeutung für die Praxis bietet die Auseinandersetzung mit Vielfalt und Diskriminierung die Möglichkeit, die Debatte aus multiprofessionellen und multiperspektivischen Perspektiven zu ermöglichen.
Sie werden sich mit einigen Begriffen auseinandersetzen, die Ihnen vielleicht schon begegnet sind. Andere sind womöglich neu für Sie oder Sie haben sie noch nicht unter einem bestimmten Aspekt betrachtet. Dabei wird es keine umfangreiche theoretische Auseinandersetzung der einzelnen Disziplinen geben und das Wahlthema erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können die einzelnen Themen in ihren wissenschaftlichen Disziplinen und Theorien an vielen Stellen in Ihrem weiteren Studium vertiefen. Die Bedeutung liegt darin, die Komplexität in der Praxis durch die Verbundenheit der einzelnen Disziplinen wahrzunehmen. Einige Wege möchten wir Ihnen mit der Beschäftigung zu diesem Thema eröffnen.
Die Begriffe Diversität oder Diversity umfassen individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen und Gruppen. Damit ist klar, dass es sich hier um sehr viele Unterschiedsdimensionen handeln kann. Eine Systematisierungsform im Diversitätsmanagement sind daher die “Four Layers of Diversity” von Lee Gardenswartz und Anita Rowe. Sie unterscheiden innere Dimensionen oder auch Kerndimensionen, äußere Dimensionen und organisationale Dimensionen von Diversität. Welche Dimensionen auf das aktuelle Geschehen Einfluss nehmen, ist kontext-, situations- und zielabhängig. Wichtig ist, nicht nur eine Dimension in den Blick zu nehmen, sondern multidimensional (Vielfalt von Dimensionen) und intersektional (verbunden) vorzugehen
Mit den Diversitätsdimensionen wird hervorgehoben, dass die Vielschichtigkeit der Unterschiede einer Person oder Gruppe ineinandergreifen und verbunden sein können. (Intersektionalität).
Impuls:
Halten Sie diejenigen Diversitätsmerkmale fest, über die Sie sich maßgeblich definieren.
Überlegen Sie, welche Diversitätsmerkmale Sie aktuell im Studium wahrnehmen
Lernteamaustausch:
Setzen Sie sich damit auseinander, welche Bedeutung Ihre persönlichen/ individuellen Diversitätsmerkmale auf Ihre zukünftige Lehrer*innenrolle (in Bezug auf Ihren Unterricht, Ihre Schüler*innen und Kolleg*innen) haben können.
Vorurteile sind verzerrte Bewertungen von sozialen Reizen. Dadurch werden soziale Gruppen und ihre Mitglieder mit bestimmten Merkmalen in Verbindung gebracht, die auf wirklichen oder zugeschrieben Eigenschaften einzelner Gruppenmitgliedern beruhen. Vorurteile beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln – wobei diese unabhängig voneinander ausgeprägt sein können. So ist es möglich, dass Menschen gegenüber einer Gruppe zwar vorurteilsfrei denken, sich allerdings nicht entsprechend fühlen (bspw. ängstlich sind), und/oder sich gegensätzlich (bspw. vermeidend) verhalten.
Stereotype sind eine Form von Vorurteilen und bezeichnen kognitive Muster, die bestimmten sozialen Gruppen und Kategorien positive und/oder negative Eigenschaften oder Verhaltensweisen zuschreiben. Stereotype können dabei sowohl gegenüber sozialen Gruppen, mit denen man sich selber nicht identifiziert als auch gegenüber jenen, zu denen man sich zugehörig fühlt, bestehen. Stereotype sind häufig im gesellschaftlich geteilten Wissen verankert und werden meist automatisiert verwendet. Dennoch bedeutet auch ein gesellschaftlicher Konsens keinesfalls, dass Stereotype wahr und zutreffend sind.
Problematisch werden Vorurteile und Stereotype, wenn sie zur Diskriminierung bestimmter Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit führen. In Untersuchungen wurde gezeigt, dass Lehrpersonen gleiche Leistungen von Schüler*innen alleine aufgrund ihres Namens und den damit assoziierten Eigenschaften unterschiedlich bewerten (Knaak/Dodot 2011). Die Diskriminierungen, die soziale Gruppen dadurch erfahren, sind ein Teil von Bildungsungerechtigkeit.
Impuls:
Denken Sie über eigene Vorurteile und Stereotype nach. Welche Diversitätsmerkmale sind Ihnen im vorherigen Impuls aufgefallen? Welche Stereotype und Vorurteile sind es, die Ihre Wahrnehmung im Rahmen Ihres Praktikums beeinflussen?
Reflektieren Sie ihre eigenen Gedanken aufrichtig und bedenken Sie: Niemand ist vorurteilsfrei.
Die Gefahr einer einzigen Geschichte:
Lernteamaustausch:
Besprechen Sie die zentralen Aussagen von Chimamanda Ngozi Adichie und machen Sie sich gemeinsam Gedanken darüber, welche vereinfachenden und verallgemeinernden Narrative, welche „Single stories“, Sie über Menschen oder Orte kennen.
Man spricht von Diskriminierung, wenn Menschen ungleich behandelt werden und dies mit gesellschaftlicher Benachteiligung verbunden ist. Die Ungleichbehandlung wird in der Regel begründet und gerechtfertigt, so dass der Eindruck entsteht, die Benachteiligung sei aufgrund von Andersartigkeit nicht vermeidbar. Diskriminierung entsteht in einem komplexen System sozialer Beziehungen und kann nicht trennscharf als Entscheidung Einzelner oder als Wirkung kollektiver Prozesse ausgemacht werden.
Impuls:
Wo können Sie sich auf der Power Flower verorten? Was bedeutet das für Ihre aktuelle Rolle als Praktikan*tin und Ihre zukünftige Rolle als Lehrkraft? Welche möglichen Benachteiligungen können Sie persönlich nachfühlen/ welche sind für Sie eher abstrakt?
Es geht im Folgenden darum, dass Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Begriffe und deren Hintergründe erhalten. Im Verlauf Ihres Studiums werden Sie dann Gelegenheit haben, sich weiter zu vertiefen und die Bandbreite näher zu erfassen. Sie finden hier ein Glossar, welches die wichtigsten Begriffe darstellt. Unter den Begriffen finden Sie weiterführende Hinweise und Links, die Sie für Ihre Recherche nutzen können.
Sie können selbst entscheiden, zu welchen Begriffen Sie sich vertiefen möchten.
Lernteamaustausch:
Bitte suchen Sie sich jede*r mindestens zwei Begriffe aus und recherchieren Sie anhand der angegebenen Quellenangaben bzw. Hinweise die Definitionen dieser Begriffe. Stellen Sie sich im Lernteam Ihre Begriffsdefinitionen gegenseitig vor und kommen in den Austausch über die Zusammenhänge Ihrer Begriffe.
Institutionelle Diskriminierung
Sie haben nun verschiedene Diskriminierungsformen kennen gelernt, denen wir alltäglich begegnen. Diese spielen auch im Schulkontext eine Rolle und es ist zentral, sich dies als Lehrkraft immer wieder vor Augen zu führen.
Neben den persönlichen und gesellschaftlich verankerten Diskriminierungsformen existieren im deutschen Schulsystem institutionell verankerte Diskriminierungsmechanismen, die Ungleichheiten (re-)produzieren.
Kalpaka (2009) geht in ihrem Artikel unter Anderem auf die Diskriminierung von Schüler*innen aufgrund von sozialer Herkunft ein. Im Schaubild sehen Sie den „Bildungstrichter”, der die soziale Selektion des deutschen Bildungssystems veranschaulicht.
Die Übergangswahrscheinlichkeit im deutschen „Bildungstrichter“ hängt stark vom Elternhaus ab. Dies zeigt das folgende Schaubild. Die Auslese durch das Bildungssystem ist nie ausschließlich eine Auslese nach Leistung, sondern immer auch eine soziale Auslese. Die soziale Herkunft der Schüler*innen sowie weitere soziale Merkmale wie Nationalität, Geschlecht und regionale Herkunft etc. beeinflussen ihre Bildungschancen.
ePortfolio:
Bitte lesen Sie den Artikel „Institutionelle Diskriminierung im Blick – Von der Notwendigkeit Ausblendungen und Verstrickungen in rassismuskritischer Bildungsarbeit zu thematisieren“ von Annita Kalpaka (2009). Tauschen Sie sich darüber aus, wie Kalpaka (2009) den Begriff institutionelle Diskriminierung umschreibt. Welche konkreten Mechanismen institutioneller Diskriminierung werden benannt.
Betrachten Sie das Schaubild und halten Sie ihre Gedanken dazu fest Als Schlüsselelement für die Selektion im Bildungssystem werden hier hier die Übergang verdeutlicht . Notieren Sie: Wie haben Sie Ihre eigenen Bildungsübergänge erlebt? Welche Hindernisse mussten Sie überwinden? Von welchen Privilegien haben Sie profitiert?
Schauen Sie sich erneut den Artikel „Institutionelle Diskriminierung im Blick – Von der Notwendigkeit Ausblendungen und Verstrickungen in rassismuskritischer Bildungsarbeit zu thematisieren“ von Annita Kalpaka (2009) an. Halten Sie in Ihrem ePortfolio fest: Welches Vorgehen zur Bekämpfung von Bildungsungerechtigkeit wird kritisiert und warum?
In Ihrem schulischen Praktikum führen Sie im Rahmen des Forschenden Lernens eine Beobachtungsaufgabe durch. Hier nehmen Sie sich Zeit, um einen besonderen Aspekt aus der Praxis gezielt zu beobachten und zu dokumentieren. Da Sie sich derzeit mit dem Wahlthema Diversität vertieft auseinandersetzen, ist es ratsam eine Beobachtungsaufgabe zu wählen, die aus diesem Themenfeld stammt. Sie können so das erworbene Wissen gezielt für den forschenden Blick in der Praxis nutzen und weitere Erkenntnisse gewinnen.
2. Während des Praktikums
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
Folgende Aufgabe wird im Lernteam bearbeitet:
2.1 Sprache formt Wirklichkeit
Sie werden feststellen, dass Begriffe selten einheitlich oder abschließend definiert sind. Auch werden Sie feststellen, dass sich verwendete Begriffe und Bezeichnungen mit der Zeit immer wieder verändert haben. Dies kann auf den ersten Blick ernüchternd sein. Sprache in der Beschäftigung mit Vielfalt und Diskriminierung spielt eine besondere Rolle. Denn aus einer konstruktivistischen Perspektive erzeugt Sprache Wirklichkeit und wenn über Menschen gesprochen wird, erzeugt dies ein Stück Wirklichkeit mit. Eine grundlegende Frage ist dabei, wer über wen spricht und somit „Wirklichkeit“ konstruiert bzw. die Macht innehält eine Wirklichkeit zu konstruieren. Das Machtverhältnis äußert sich in einem Konflikt von Selbst- und diskriminierenden Fremdbezeichnungen.
Selbst- und Fremdbezeichnung
Ein aktuelles Beispiel darüber, wie Selbst- und Fremdbezeichnungen deutlich werden können, zeigt der Ausschnitt aus der Diskussionsrunde „Die Beste Instanz“, in der sich Natascha A. Kelly wie folgt äußert: [1]
„Sprache ist Handeln…es ist eine aktive Handlung und in Sprache kann ich Gewalt ausüben durch bestimmte Wort die ich benenne die eine negative und diskriminierende oder rassistische Konnotation haben … und das ist Wissen“ (Natasha A. Kelly in: DIE BESTE INSTANZ -presented by Enissa Amani. 09.02.2021. https://www.youtube.com/watch?v=r45_9wvbDoA 36:00-37:00)
ePortfolio:
Reflektieren Sie: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, in denen Ihnen die „Macht“ von Sprache begegnet ist. Welche Beispiele (aus gesellschaftlichen Debatten oder auch persönliche Erfahrungen) fallen Ihnen ein?
Lernteamaustausch:
Denken Sie über die Notwendigkeit sprachsensiblen Unterrichts und den daraus resultierenden Chancen (für alle Schüler*innen) nach. Inwieweit konnten Sie Sprachsensibilität an Ihrer Praktikumsschule beobachten?
Schule ist ein vielschichtiges System, in dem viele Wirkungsebenen und Akteur*innen zusammenkommen. Dabei wirkt Schule wie ein Spiegel der Gesellschaft und reproduziert ihre Strukturen. Diskriminierung in Schule ist daher auch ein komplexes Phänomen, bei dem es nicht ausreicht, sich nur das Verhalten von einzelnen Lehrkräften anzusehen. Hier zeigen wir Ihnen drei Ebenen, die in Schule von Bedeutung sind: Die schulpolitische Ebene, die Ebene der Schulorganisation und die Klassenebene.
ePortfolio:
In Ihrem Praktikum lernen Sie vor allem die Klassenebene kennen, erhalten ggf. aber auch schon erste schulorganisatorische Einblicke.
Halten Sie fest, was Sie durch Beobachtungen und Gespräche erfahren haben:
- Gibt es eine Beschwerdestelle bzw. eine*n Antidiskriminierungsbeauftrage*n?
- Gibt es Fortbildungsangebote?
- Gibt es das Angebot der Kollegialen Fallberatung
- Gibt es Unterstützung bei der Arbeit mit inklusiven Lerngruppen?
- Gibt es Projekte, Kooperationen und/oder Initiativen die sich für Bildungsgerechtigkeit und Diskriminierungssensibilisierung einsetzten?
Beschreiben Sie, wie Sie den Umgang mit Diversität auf Klassenebene wahrnehmen. Wo können Sie einen gelungenen Umgang mit Diversität beobachten? In welchen Bereichen könnte der Umgang mit Diversität gewinnbringender erfolgen? Wie könnte dies aussehen?
- Wie werden unterschiedliche Muttersprachen der Schüler*innen im Unterricht bewertet und eingebunden?
- Wo finden Differenzierungen des Unterrichts statt?
Lernteamaustausch:
Tauschen Sie sich aus: Wie können Sie in Ihrer Rolle als Praktikant*in mit der bestehenden Diversität bestmöglich umgehen? Was nehmen Sie sich für Ihre zukünftige Tätigkeit als Lehrkraft vor? Welche Schritte möchten Sie in Ihrem weiteren Studium gehen, um dies zu erreichen?
3. Nach dem Praktikum
Folgende Aufgaben gehören in das Portfolio:
- 3 Rückblick
3 Rückblick
ePortfolio:
Blicken Sie zurück auf Ihr Praktikum, Ihre Eindrücke und Erfahrungen sowie den Austausch mit Ihrem Lernteam. Halten Sie die für sich wichtigsten Erkenntnisse fest und überlegen Sie, was diese im Hinblick auf Ihren weiteren Professionalisierungsprozess bedeuten.
- Was verstehen Sie jetzt unter dem Begriff Diversität und was bedeutet für Sie Umgang mit Diversität in der Schule?
- Welche Ihrer vor dem Praktikum genannten Erwartungen wurden in diesem Wahlthema erfüllt, welche Fragestellungen bleiben bestehen und welche neuen Fragen ergeben sich?
- Was hat Sie irritiert, was war neu für Sie?
- Welche Konsequenzen ziehen Sie – vor dem Hintergrund Ihrer eigenen Diversitätsmerkmale – aus dem Wahlthema für Ihr weiteres Studium und/oder die nächste Praxisphase?
- Inwiefern ist das Thema für Sie als angehende Lehrkraft relevant und welche Schritte finden Sie dahingehend wichtig?
Sie haben sich nun während Ihrer gesamten Praxisphase mit dem Thema “Diversität in der Schule” auseinandergesetzt. Wie bereits eingangs beschrieben, erhebt dieses Thema an dieser Stelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann es auch gar nicht. Sie werden sicherlich gemerkt haben, wie komplex und vielschichtig das Thema ist.
Hier finden Sie weitere Hinweise, wenn Sie sich noch einmal vertiefen möchten.
Ausblick
Wie kann es für mich weitergehen?
Falls Sie in Ihrem EOP feststellen, dass sie sich näher mit dem Thema im pädagogischen Rahmen beschäftigen möchten, gibt es noch weitere Projekte, welche Sie im BFP (Berufsfeldpraktikum) belegen können. Außerdem finden Sie hier Hinweise zu studentischen Initiativen, die Sie bei Interesse kontaktieren können.
Das Projekt „PROMPT!“ beschäftigt sich besonders mit der Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher.
Lehramtsstudierenden der Universität zu Köln im Bachelor bietet PROMPT! Gelegenheit, ihr Einstiegs- und Orientierungspraktikum (EOP) und ihr Berufsfeldpraktikum (BFP) entweder in einer Kölner Notunterkunft, in einem Sprachtandem mit jungen Erwachsenen oder in Internationalen Förderklassen bzw. Vorbereitungsklassen an einer Kölner Schule zu absolvieren, sie können zur Bewerbung direkt eine E-Mail schreiben (nicht über Klips); Kontakt: zfl-prompt@uni-koeln.de
Das Projekt “WEICHENSTELLUNG” begleitet Kinder beim Übergang in die weiterführende Schule.
WEICHENSTELLUNG Viertklässler setzt sich für Chancengerechtigkeit in schulischen Übergangsphasen ein. Kindern und Jugendlichen soll der Zugang zu höherer Bildung ermöglicht werden, indem studentische MentorInnen gezielt drei Schüler*innen unterstützen und auf ihrem Bildungsweg begleiten. WEICHENSTELLUNG ist eine Initiative der ZEIT-Stiftung Eberlin und Bucerius und wird an mehreren Standorten deutschlandweit mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchgeführt.
Im Projekt „KommMit” begleiten (Lehramts-)studierende Schüler*innen, die durch die Corona-Pandemie besonderen Aufholbedarf haben.
Im Strang KommMit im Tandem werden Schüler*innen über ein Semester in Form eines Eins-zu-Eins-Mentorings begleitet. Hierbei kann das Eignungs-und Orientierungspraktikum (EOP) absolviert werden. Bei KommMit im Team unterstützen zwei Studierende gemeinsam eine Gruppe von sechs Schüler*innen und können dabei das Berufsfeldpraktikum (BFP) absolvieren.
Fragen und Bewerbungen richten Sie gerne an zfl-kommmit@uni-koeln.de
Auch Praktika in Jugendzentren, bei Vereinen oder kulturellen Einrichtungen (z.B. Theater), die sich mit Diversität, Bildungsgerechtigkeit und Inklusion auseinandersetzen, sind möglich.
Alle Informationen zu den Projekten im Berufsfeldpraktikum finden Sie auf der Website des ZfL zum Berufsfeldpraktikum.